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Autorenbildsabineczilwa

Fasten unter voller Belastung?

Schon seit einiger Zeit stelle ich mir die Frage, ob Eltern wirklich im normalen Alltagschaos fasten können. Schließlich biete ich ein Fastenangebot für Eltern an, aber ist es auch wirklich für Eltern überzeugend?


Um das herauszufinden, habe ich mich mit Anna und Claudio getroffen. Beide haben vor kurzem als Ehepaar zusammen gefasten, allerdings ohne Urlaub seinerseits und mit Fulltime-Job „Familienunternehmen“ ihrerseits.


Als ich zum Interview komme, ist die „Hütte“ schon voller Leben. Ein Kind muss noch Hausaufgaben machen, das andere Kind hat eine Spielkameradin zu Besuch. Claudio kommt gerade von der Arbeit und muss erst einmal was essen. Nach ein paar Minuten trifft auch die Mutter der besagten Spielgefährtin ein. Ein gut gefülltes Haus, voller Leben, voller Bewegung.



Anna und Claudio versuchen sich auf mich zu konzentrieren. Ich bin nun sehr gespannt, warum sie gemeinsam gefastet haben.


Claudio wollte das Fasten als Vorbereitung auf ein Leitungstreffen der Freien evangelischen Gemeinde durchführen, Anna setzte auf mehr Gottesbegegnung. Es ist doch eher selten, dass beim Fasten das Gewicht oder die Gesundheit keine Rolle spielen, daher bin ich nun erst recht neugierig.


Beide haben sich für das Fasten ein paar Tage Zeit genommen, haben sich informiert und ihre Fastenzeit mit ein paar Einschränkungen wie Kopfschmerzen oder mal schlapp fühlen auch ganz gut gemeistert.


Anna empfand die Zeit als sehr befreiend und sie hätte sogar gerne noch länger gefastet.

Sie würde aber gerne mehr Ruhe in der Fastenzeit haben, damit sie häufiger in der Bibel lesen und sich damit mehr auf Gott konzentrieren kann. Das kam, obwohl sie es sich vorgenommen hatte, etwas zu kurz.


Claudio hatte niemandem verraten, dass er fastet. Auch sein Kollege im Büro wusste nichts davon und so war es nicht verwunderlich, dass der nette Büronachbar sich Sorgen um Claudio machte, weil dieser plötzlich so fror (das kommt beim Fasten durchaus vor). Die Frage stand im Raum, ob Claudio sich mit Covid-19 infiziert habe. Nun, Claudio wusste es besser, aber um seinen Kollegen zu beruhigen, machte er einen Corona-Test.


Besonders gut gefallen hat mir Claudios Idee, immer dann mit Gott zu sprechen, wenn man an Essen denkt. So kann man Verzichtsgedanken einfach umlenken.


Anna und Claudio würden gerne wieder zusammen fasten und dafür hätten sie auch ein paar Wünsche.

Anna würde gerne zum Fasten wegfahren, weil sie glaubt, dass sie dort viel mehr zur Ruhe kommen würde und ihre Gotteserfahrungen dann auch intensiver wären. Auf dem Markt gibt es ja gute Fastenangebote, wie z.B. Fastenwandern.



Claudio würde sich beim nächsten Mal besser auf die Fastenzeit vorbereiten und vor allem die Entlastungstage stärker berücksichtigen.

Gemeinsam haben die beiden eine Fastenzeit verbracht, die ihnen neue Eindrücke vermittelt hat, auch wenn es vielleicht noch Dinge zu verbessern gibt. Gelohnt hat es sich auf alle Fälle.


Ihr Fazit ist, dass sie auf jeden Fall wieder fasten werden, möglicherweise sogar regelmäßig.


Richtig ermutigt hat mich auch, wie die Kinder mit dem Fasten umgegangen sind. Sie konnten es akzeptieren, dass die Eltern bei den Mahlzeiten dabeisitzen und trotzdem nicht mitessen.

Diese positive Erfahrung, auch ohne Essen für eine bestimmte Zeit auszukommen, hat sicher die gesamte Familie geprägt.


Es geht also, das Fasten unter voller Belastung. Als Fastenleiterin kann ich empfehlen, sich trotzdem einen Zeitraum zum Fasten auszusuchen, der möglichst wenig Termine und „Essensverführungen“ enthält.

Und wem es schwerfällt zu Hause oder alleine zu fasten, der ist gut damit beraten, Fasten in einer Gruppe auszuprobieren. Es lohnt sich!


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